Wie bereits über die veränderten Titelbilder der Webseite vorangekündigt, war einer unserer Tageshighlights der Skytower, oder auch Skytree genannt. Der Turm ragte in unserem Viertel Asakusa hoch hinaus und ist von Weitem zu erkennen. Nachdem sich der Tag wolkenlos ankündigte, stand ein Besuch für uns außer Frage. Nach unserem Spaziergang zum Einkaufscenter fanden wir schließlich den Eingang. Wir hatten schon Sorge ob man spontan Tickets bekommt, doch das war kein Problem vor Ort. Im Gegenteil: Dank dem zahlreichen und freundlichen Personal in gut erkennbarer Uniform mussten wir keine 5 Minuten warten und bekamen direkt ein Ticket. Der Tower ist 643 Meter hoch, die Besucherräume sind allerdings auf 350 Meter und 450 Meter zu erreichen. Das Kombiticket beider Stationen kostete umgerechnet 31 Euro pro Person, welches wir auch kauften. Nach einer Taschenkontrolle wurden wir von einer Mitarbeiterin in die Daten und Fakten rund um den Skytree eingewiesen. Mit 10 Metern pro Sekunde beförderte uns der Lift nach oben in die erste Etage. Ich musste mich am Geländer klammern – diese Schnelligkeit und gefühlte Höhe war ich auch nach dem Flug nicht gewöhnt.
Doch der sagenhafte Ausblick lies mich schnell meine Ängste vergessen. Unglaublich wie schön diese riesige Stadt sein kann! Und endlich konnte ich auch das Meer sehen! Die Winde in Tokio ließen zwar immer die Meeresluft erreichen, doch zu sehen war bis auf die Flüsse kein Wasser. Von oben vielen uns auch die vielen Flüsse auf. Trotz der runden Aussichtsform konnte man leider nicht ganz Tokio mit Umland sehen. Dies war durch ein Café (das es auf jeder Etage gab -.-) nicht möglich!
Nach einem nicht ganzen Rundgang ging es dann per Aufzug in die höchste Etage. Auch wenn es nur wenige Meter waren, hat es sich doch gelohnt: es waren viel weniger Leute dort und man konnte ohne viel Gedrängel sich in Ruhe die Stadt von oben anschauen. Ein verglaster Spazierweg führte leicht steigend den Besucher um den Tower herum, bis man -wer hätte das gedacht- wieder bei einem Café landete. Zusätzlich bot diese Ebene eine Ausstellung über die Raumfahrt in der Wissenschaft in Verbindung mit Snoopy an. So bot die Towerwand mit Szenen der Comicfigur im Weltraum einen Foto-Hotspot an, den ich natürlich nutzen musste. In der Ausstellung wurden auch original Skizzen zu den Comicszenen ausgestellt.
Bahngleise
Wieder unten angekommen musste ich erst mal wieder laufen und den Boden unter den Füssen spüren. Damit fing aber auch eine Irrfahrt an, zumal ich keinen genauen Plan zu unseren nächsten Punkt hatte, wir uns dann nicht ganz einig waren wohin und dann auch noch falsch abgebogen waren. Das alles in einer absoluten Hitze mit warmen und stechender Sonne. Neuer Plan: zurück ins Hotel bevor Kollaps und am Abend wieder raus.
Diesmal fuhren wir mit der Metro Richtung Meer (eigentlich wollte ich das auch sehen) kamen allerdings kurz vor einer der Inselgruppen Tokios an. Diese sind durch Brücken mit der Stadt verbunden und hatten eindrucksvolle Wolkenkratzer. Die Brücken zogen sich am Ufer lange entlang. Allerdings durch das Geländer und die zahlreichen Baustellen konnte ich kaum auf das Meer blicken. Es war bereits spät Nachts und immer noch die unglaubliche Hitze da. Jeden Meter den wir liefen schwitzen wir gefühlt einen Liter Wasser aus.
Endlich auf der kleinen Insel angekommen wurden wir etwas sehr enttäuscht. Hier waren nur Wohnanlagen und gehetzte Mütter unterwegs – kein Lokal und keine Bar. Erschöpft suchten wir nach einem Bus, der uns zur nächsten Metro brachte und lernten auch hier die Freundlichkeit der Japaner zu schätzen. Wir fragten beim ersten Busfahrer nach, ob dieser in unsere geplante Richtung fuhr. Er verneinte dies und fügte etwas hinzu, das wir nicht verstanden. Als er in unsere verwirrten Gesichter blickte, stieg er aus, winkte den darauf folgenden Bus zu und wartete mit uns, bis dieser an der Haltestelle eintraf. Dann redeten die Fahrer miteinander, während der erste auf uns zeigte. Uns war das wahnsinnig peinlich und ehe wir uns noch richtig bei ihn bedanken konnten, war der erste Fahrer auch schon weg. Im richtigen Bus angekommen studierte ich den Fahrplan (an der Haltestelle war nicht dergleichen zu finden) und stellte fest, dass der Bus sogar direkt an unserem Hotel anhielt. Wir hatten allerdings die Metrostation, einige Haltestellen zuvor als Ausstieg angegeben. Nachdem wir über 40 Minuten durch das Verkehrschaos in Tokyo fuhren, hielt der Bus an der besagten Metrostation an. Wir waren schon halb eingedöst, als plötzlich der Busfahrer vor uns stand und uns bat auszusteigen. Er gab uns draußen eine selbst gefertigte Skizze mit lateinischen Buchstaben in die Hand und erklärte uns den Weg. Wann er die Skizze bei diesen getakteten Fahrplan gezeichnet hat, bleibt mir bis heute ein Rätsel… Wir erklärten ihm auf englisch, dass wir erst später raus mussten und wo unser Hotel war. Erst dann lies er uns wieder rein 😀 Am Ende der Fahrt bedankten wir uns mit einem Tütchen Haribo-Gummibärchen (stets im Rucksack dabei) beim Fahrer. Durch seinen Mundschutz konnte ich ein lächeln erkennen 🙂
Na hoffentlich habt ihr genügend Gummibärle dabei
Soviel können die Japaner gar nicht essen 😀 😀