Heute ging es zu einem der wichtigsten Produkte Okinawas: die Ananas. Eigens dafür wurde ein Themenpark angelegt, den wir natürlich nicht verpassen wollten. Die Anlage lag Nordöstlich von Nago und war gut mit dem Auto erreichbar. Als erster Tagesprogrammpunkt kamen wir kurz nach Öffnung dort an.
Der Nago Pineapple Park
Direkt am Parkplatz wurden wir von einem Ananaszug abgeholt und zum Eingang des Parks gebracht. Während der Fahrt spielte die Ananashymne, die uns seit nicht mehr aus dem Kopf ging: papapapapa- piiinapuru. Bereits im Zug schaukelten wir mit dem Takt und bekamen für den Rest des Tages den Ohrwurm nicht mehr los. Am Park angekommen, warteten wir kurz auf das nächste Gefährt. Dabei wurden wir unfreiwillig selbst zu einer Touristenattraktion. Ein Kindergarten vor uns konnte kaum die Augen von uns lassen und machte die Erzieherinnen ganz nervös bei dem Versuch alle Kinder in die Gefährte einzusammeln.
Zu meiner großen Begeisterung fuhren wir mit einem elektrischen Ananasmobil über ein kleines Ananasfeld. Über einen Lautsprecher im Mobil bekamen wir einige Informationen zu der Frucht mitgeteilt. In der Pause lief wieder der Ananassong, bei dem wir im Refrain mitsungen. Zum Glück war niemand in der Nähe anwesend. Wir fuhren tiefer in den überdachten Themenpark und gelangten an einen künstlich angelegten Dschungel. Viele tropische Pflanzen und Orchideen hingen von den Wänden runter. Zwischen Bananenstauden und Palmen endete unsere Tour mit dem Ananasmobil. Von hier spazierten wir in ein Café, das natürlich Ananaskuchen und Bällchen anbot. Optimal für ein kleines Frühstück. Weiter ging es durch den Wald mit vielen Fotostellen und schönen Motiven. Für mich war es unglaublich toll! Da das Wetter draußen sich zusammen zog und es immer wieder heftig regnete, war der Park perfekt zum Trocken bleiben. In einer Regenpause schlenderten wir draußen über ein Pineapple Feld, in dem in der Mitte eine übergroße Ananas aufgestellt war. Okay, sie war (leider) aus Plasitik, aber dennoch eine Ananas. Mittlerweile hatte mich der Park auch ins Ananasfieber angesteckt, so dass ich mich über jede kleine oder große Ananas unglaublich freute. Die gute Laune aus dem Song war definitv ansteckend.
Über eine Rampe gelangten wir in das offene Obergeschoss. Von dort bekamen wir einen guten Blick über den Themenpark mit Ananasmobilroute. Natürlich war auch hier alles gemäßg dem Okinawa-Themen ausgerichtet. Am Weg konnte man nun Epiphyten, Aufsitzerpflanzen, besichtigen, die im Regenwald auf Bäumen wachsen. Nachdem wir unsere Runden durch den künstlichen Dschungel hinter uns hatten, erwatete ich das Ende des Themenparks und wurde doch überrascht. Passend zum Thema Dschungel gab es im Anschluss eine Ausstellung zu Jurassic Park mit bewegenden Dinos. Einige gaben sogar Geräusche von sich, so dass eine Asiatin sich erschreckte und zur Seite auswich. Man konnte ihre Erleichterung am Ende der Ausstellung sichtlich ansehen. Für mich war es eine schöne Abwechlung und ich fühlte mich auch ein wenig in die Filme hineinversetzt. Am Ende konnte man mit Quizfragen sein Dinoaurierwissen testen. Das abschließende Bild fand ich am lustigsten, da es zwar den Untergang der Dinosaurier zeigte, aber anstatt Gesteinsbrocken flogen durch die Luft … na was glaubt ihr wohl?
Ocean Expo Park
Leider füllte der Pineapple Park keinen ganzen Tagesausflug aus. Dafür konnten wir ein weiteres Highlight besichtigen. Unsere Route führte weiter auf die Halbinsel Motobu zum Ocean Expo Park, der in den 70er Jahren tatsächlich ein Expo auf Okinawa war. Es handelt sich dabei um eine große Parkanlage mit unterschiedlichen Wasserbecken, die frei zugänglich waren. Neben Wasserschildkröten konnte man Seekühe und Delfinshows besichtigen. Das Herzstück war das Churaumi Aquarium, das den größten Aquariumstank Japans hat. Hinter über acht Meter hohen Scheiben schwommen neben zahlreichen Kleinfischen zwei Mantarochen und zwei Walhaie, die wirklich jedem die Show stahlen.
Doch eins nach dem anderen. Wir betraten zunächst den Park und schauten – kostenlos – eine Delfinshow an, die sechs unterschiedliche Arten präsensierte. Ich war nach wie vor sehr beeindruckt von der Kommunikation zwischen Trainer und Tier.
So langsam meldete sich der Hunger fürs Mittagessen. Zum Glück gab es auf der Anlage genügend Restaurants für eine Mahlzeit. Wir fanden im Restaurant über dem Aquarium schließlich Platz mit perfekter Aussicht auf das Meer.
Das Aquarium war in etwa so groß wie das in Kagoshima. Es zeigte die tropischen Fischarten aus den Gewässern um Okinawa, sowie riesige Krabben. Es gabe viele große Aquarien, die Korallenriffen nachgestellt wurden. Am beeindruckendsten war der Tank mit 10 Meter Tiefe, 35 Meter Länge und 27 Meter Breite. Über eine Bühne konnte ich mich setzen und den zwei Walhaien durch das ein Meter dicke Glas beobachten. Es war fasziniertend, wie ruhig sie durch das Wasser glitten, mal höher, mal tiefer. In der Mitte des Beckens spielten Mantarochen in dem künstlich angelegten Strudel, der hin und wieder auch von Fischen genutzt wurde. Die Größe der Tiere wurde mir erst später bewusst, als ich auf den Fotos Menschen mit dem Walhai verglich. Beeindruckende Riesen.
Fernab des Tanks gelangte man zum Haifischbecken, in dem bereits seit vielen Jahren Haie gezüchtet werden. Darüber hinaus wurde der Besucher über das Verhalten, anatomischen Aufbau und auch Geburt der Tiere informiert. Für mich eine schöne Abwechslung mein Wissen zu den Tieren aufzufrischen. Für die Kinder bot das Aquarium Origami an, was wir uns natürlich nicht engehen ließen. Alfred faltete einen Mantarochen, während ich mich mit einen Walhai versuchte. Das Ergebnis war doch ansehlich 🙂
Wissenschafliche Aspekte waren für das Aquarium ein wichtiger Bestandteil. Daher befasste sich die letzte Station mit anatomischen Aufbau und Vergleichen. Dies konnte man über den Tastsinn in Fühlboxen versuchen. In der Mitte des Raum hingen die Knochen eines Wales, die ich zum ersten mal aus der Nähe betrachten konnte. Aber mein persönlich größtes Interesse hatte der Kadaver des Riesen Maul Hais. Von dessen Existenz wusste man bis vor wenigen Jahren nicht einmal, bis man ihn aus dem Wasser fischte. Egal wie gut erforscht die Gebiete der Erde auch sind, einiges kennen wir immer noch nicht.