Unser nächstes Ziel war Nikko 🙂 Eine kleine Stadt, ca. 3 Stunden Zugfahrt mit der Regionalbahn von Tokio entfernt. Wir mussten zwei mal umsteigen und konnten uns dabei mit den pünktlichen Abfahrten vertraut machen. Ein Zugwechsel hatte eine Umstiegszeit von einer Minute (!!!) was eigentlich viel zu kurz war – aber nicht für den japanischen Zugverkehr. Die Sitze waren sehr bequem und unsere großen Rucksäcke passten perfekt in die darüber liegende Ablage. Während der Zugfahrt wurde übrigens nicht kontrolliert, dafür an den Ein- und Ausgängen der Bahnhöfe.

Los geht's zum nächsten Reiseziel!

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Unterkunft

Nikko erstreckte sich über einige Stationen. Die ersten zwei waren für Bewohner, die letzte für die Altstadt und Zugang zu den Tempeln, Oasen und Natur. Wir stiegen bei der ersten aus, da wir hier über Airbnb gebucht haben. Unser Host hieß Yuichi. Er bietet Touristen seine Wohnung an, die über einem Cafeshop liegt. Die Location ist allerdings nicht direkt bei dem historischen Stadtkern, sonder zwei Zugstationen davon entfernt. Dennoch fahren die Züge auch Abends regelmäßig und man kommt schnell zum Übernachtungsort.

Kaum angekommen wurden wir von unseren Host, der auch in den Tempelanlagen arbeitet, mit verschiedenen Karten ausgestattet und bekamen die Busverbindungen erklärt. Wir konnten uns auf englisch mit ihm problemlos unterhalten.
Dann ging es auch schon los. Zunächst wurde das verspätete Frühstück nachgeholt. Das empfohlene Restaurant servierte uns kalte Nudeln, bei denen grüner Tee Bestandteil war, mit frittierten Meeresfrüchten. Die sogenannten „Cold Style“ Nudeln werden vor dem Verzehr in eine warme Brühe gedippt. Mit dem nächsten Zug erreichten wir die historische Stadt Nikko, deren Tempel dem Weltkulturerbe zugesprochen wurde.

Bevor wir uns über der Stadt einen Blick verschaffen konnten, fing ein Sommergewitter mit starken Wolkenbruch auf uns herab. Wir mussten über eine Stunde am Bahnhof ausharren. Als wir die wenigen Meter zum Café ohne Regenschutz eilten waren wir sofort tropfnass.

Eine nette Bekanntschaft 🙂

Nachdem das Gewitter vorbei war, entschied ich mich für einen spontanen Programmwechsel: Da Wasserfälle in der Nähe waren, sollten diese zuerst angesehen werden. Während wir auf dem Bus warteten, wurden wir von einer jungen Frau auf deutsch angesprochen. Yassi, Studentin, besuchte eine Kommilitonin in Tokio und war für einen Tagesausflug nach Nikko gekommen. Sie hatte bereits viele Sehenswürdigkeiten hinter sich und wollte ebenfalls die Wasserfälle ansehen. Wir schlossen uns zusammen und tauschten unsere Erfahrungen über Japan und Tokio aus.

Der erste Wasserfall lag außerhalb der Stadt, war aber zu Fuß gut und schnell erreichbar. Über eine Plattform konnte man von weiten das stürzende Wasser besichtigen und bekamen gleichzeitig einen Einblick in die japanische Bergwelt.
Danach ging es wieder zurück in den Ort, Buswechsel und rauf zum nächsten Wasserfall. Dieses mal war die Busstrecke etwas länger. Eine enge Serpentinenstraße führte uns tiefer in die Berge. Dort angekommen fanden wir schließlich den Eingang zu einem Aussichtspunkt, der ebenfalls großzügig ausgebaut war. Der Anblick und das Rauschen waren beeindruckend.
Nachdem es bereits dämmerte nahmen wir den Bus zurück und erreichten den Bahnhof schon bei Dunkelheit. Wir verabschiedeten uns, da Alfred und ich einen ersten Onsenbesuch noch vor hatten.

Liebe Yassi, wir wünschen dir noch eine schöne Zeit in Tokio 🙂

Bevor das Wasser in die Tiefe stürzt

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Onsen – eine wahre Badekultur

Unser erstes Onsen war in einem Hotel und für die Öffentlichkeit erreichbar. Es war zwar kein traditionelles, dennoch wurde zwischen den Geschlechtern getrennt. Nachdem die Kleidung abgelegt wurde, kam der Gast in den Waschbereich, wo jeder seine eigene Wasch-Nische hatte. Diese bestand aus einem Hocker, einer kleinen Brause, Duschgel + Shampoo und einem flachen Eimer. Nach einer ausführlichen Säuberung konnte man zwischen drei Becken wählen. Die ersten zwei waren lauwarm und waren drinnen. Das Außenbecken war größer und heißer. Da das Onsen wenig besucht war, konnte man sich sehr gut entspannen und sich wohl fühlen. Ich hatte einen sehr angenehmen Aufenthalt und freue mich schon, weitere Onsen auszuprobieren.

Auf geht's!

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