Dies ist der erste Beitrag in unserer Kategorie Japans Burgen. Hier werden nur Informationen über die Geschichte der Burg, ihren Aufbau und, so gut es geht, auch der historische Kontext vorgestellt. Dies war nicht immer leicht, da ich meine Beschreibungen nur auf den Reiseführer, beziehungsweise nur auf die englischen Guides vor Ort beschränkt habe. Meist wurde die Stadt im Reiseführer nicht einmal erwähnt.
Die meisten Burgen besuchten wir wegen dem Buch 100-schönsten-Burgen in Japan. Einige sind sehr bekannt leicht erreichbar, anderere dafür auf dem Land und nur mit dem Auto anzufahren.
Die erste Burg die wir auf Shikoku besuchten war die Imabari Burg, bzw. Imabari-jo auf japanisch.
Geschichtliches: Die Burg wurde Anfang des 17. Jahrhunderts vom Kommandanten Takatora Todo erbaut, der als Experte für den Burgenbau galt. Sein Können wurde mit dieser Burg unter Beweis gestellt, da das Burggelände auf Sandboden errichtet wurde. Zwar sollte die Burg vor allem zu repräsentativen Zwecken genutzt werden, dennoch hatte sie eine gut ausgebaute Befestigungsmauer mit Gebäuden darauf. Diese dienten dann zur Abwehr vor Angriffen, wie beispielsweise mit eingebauten Klappen im Boden, von denen aus man Steine hinab werfen konnte. Auch Schützenstellungen und kleine Löcher waren vorhanden. Die Burg hatte zwei Tore die man strategisch nutzen konnte. Über das äußere Tor ließ man den Feind in den ersten Innenhof eindringen, um ihn dann von der Burgmauer aus leichter einschließen zu können.
Die Situation eines feindliches Angriffes war nicht undenkbar, da Takatora Todo Fürst der Iyo Provinz und sehr reich war. Man zählte seine Einkommen auf 200.000 koku, das mit Reissäcken bemessen wurde. Ein Reissack beinhaltete ca. 180 Liter Reis. Die Imabari-Burg gehört zu den drei größten Wasserburgen Japans. Die Burg wurde von einem Wassergraben umfasst, der eine Mischung aus Fluß- und Meereswasser war und damit auch Süß- und Salzwasserfische beinhaltete, zum Beispiel dem Plattfisch oder Seebarsch. Der Wasserspiegel im Burggraben war auch von den Gezeiten der Meeresströmung abhängig. Für Japan ist dieser spezieller Burggraben in seiner Umwelt einzigartig, da eben Fische aus beiden Wasserarten dort überleben können.