An den nächsten Tagen stand kein straffes Programm mehr an. Unser Ziel war es auch, an einem Ort anzukommen und die Zeit genießen – anstatt immer neues zu erfahren. Außerdem wollten wir auch das Thema Work and Travel vereinbaren und nutzen daher die Vormittage für kleine Unternehmungen, um am Nachmittag zu arbeiten. Dies galt besonders für Julia, die via Remote Office arbeitete.

Am Donnerstag war es sehr windig und kühleres Wetter. Bereits in der Früh waren wir etwas durchfrohren und brauchten schnell etwas warmes. Nach dem Frühstück ging es zum See runter. Es war ungemütlich klat hier. Wir entschieden uns für organisatorische Fragen bei der Touristeninformation nachzufragen. Es ging dabei um den zukünftigen Verlauf der Reiseroute, wie Zugverbindungen oder Fähre. Dazu mussten wir auch einen Kommenden Taifun einplanen, der gegen Anfang nächster Woche auf den nördlichen Teil der Insel treffen sollte. Gegen Mittag legten wir einen Spaziergang am Oriase Strom ein, den wir bereits auf der Hinfahrt im Bus gesehen haben.

Der Oriase Strom

Der Oriase Fluss ist ein Ablauf des Towada Sees. Ein kleiner Weg führte 14 Km entlang des Stroms und der Straße. Von dort hatte man auch einen guten Blick auf die Vegetation und weitere Wasserfälle, die von allen Seiten abflossen. Zu manchen konnte man sogar dicht heran gehen. Obwohl es am See sehr windig war, war es wenige Meter weiter unten im Wald nahzu windstill und sehr angenehm warm. Ein besonderer Moment war, als wir einen Platz passierten, an dem viele Libellen durch die Luft flogen. Viele setzten sich auf einen Ast, der über dem Wasser hing und in der Sonne lag. Der Weg war nahezu leer, wir begeneten nur wenigen Besuchern. Unser Host erklärte uns, dass gegen Mitte/ Ende Oktober das Hostel komplett ausgebucht sei, da dann die Verfärbung der Blätter einsetzte. Darüber gibt es auch genug Internetseiten, die den Verfärbungstag genau ausrechnen.

Letzter Tag am Towada See

Am Freitag wollten wir auf dem See per Tretboot oder Ruderboot uns bewegen. Doch der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung: alle Boot Shops waren leider zu. Wir nutzten dies für lange Spaziergänge mit Café Pausen zwischendurch. Gegen Abend packten wir unsere Sachen zusammen, um am nächsten Morgen mit dem ersten Bus nach Aomori zu fahren.

Die letzten Tage am Towada waren sehr ruhig. Zwar wurde am See weniger an Aktivitäten, Restaurants und Bars geboten als erhofft, dennoch konnten wir die Zeit mit weniger Action und mehr Onsen genießen. Wir freuen uns nun umso mehr auf Aomori und danach auf den kalten Norden und hoffentlich dann im goldenen Herbst 🙂