Katertag
Der Tag nach der Karaoke Party war wenig spektakulär und kann auch als Katerag bezeichnet werden. Ich hatte Halsweh wegen der ganzen Singerei vom Vortag und war darüber hinaus auch noch etwas erkältet. Auch Alfred war etwas angeschlagen und so beschlossen wir die restlichen Touripunkte zu streichen und stattdessen auszuschlafen. Unsere einzige Aufgabe war es, den mittlerweile großen Wäschehaufen zu einem Waschsalon zu bringen. Davon gibt es übrigens einige in Japan. In nahezu jeden Viertel fanden wir mindestens eine Coin Laundry und eine Wäscherei. Leider war das nächste Geschäft etwas weiter weg, weshalb der Weg zu den Waschmaschinen lange und beschwerlich in Erinnerung blieb. Die ganze Aktion dauerte über zwei Stunden, inklusive Mittagessen. Wir fanden ein kleines Café über einer Autowerkstatt, in dem wir sehr herzlich bewirtet wurden. Die Inhaberin legte sehr viel Wert auf selbst gemachte Deko, weshalb auch die Verpackung der Essstäbchen mit Origami selbst gefaltet wurden. Als wir ihr ein Kompliment zu den liebevollen kleinen Details gaben, gab sie uns sofort ein selbst gefaltetes Pflasterset mit, das wie ein Hemd aussah. Als Gegengeschenk packten wir unsere Gummibärchen aus, woraufhin wir wiederum mit kleinen Halloweensnacks beschenkt wurden. Es war auf jeden Fall eine urkomische Situation.
Wir kamen an der Bäckerei vorbei. Keine Frage, dass wir da mal rein schauten.
Japanisches Essen
Wieder zurück im Appartment wurde es auch schon Zeit uns für das geplante Treffen vorzubereiten und zu packen. Denn bereits am nächsten Morgen ging es für uns in der Früh weiter. Wir trafen uns am Fernsehturm und gingen zunächst Abendessen. Misa und Tomo wählten ein typisch japanisches Restaurant aus. Uns wäre es von außen gar nicht aufgefallen – obwohl es gut beleichtet war. Doch es hingen keine Fotos von Speisen draußen, wie wir es sonst so gewöhnt waren. Das Restaurant lag im Keller und es waren japanische Sitzeinrichtungen im westlichen Stil eingebaut. Das heißt, dass der Tisch ein wenig über den Boden liegt und man über eine Kuhle im Boden trotzdem seine Füße entspannt ausstrecken konnte. Da in diesem Restaurant besonders viele Hähnchenspieße angeboten wurden, bestellten wir zwei Platten in unterschiedlichen Variationen. Sogar Leber und Herzfleisch wurde mit aufgetischt. Dazu Salat und für den Alfred Sashimi. Er hatte ja schon lange kein Sushi mehr gegessen.
Sobald das Essen auf dem Tisch war, wurde ordentlich
geteilt. Tomo und Misa richteten kleine Teller mit dem Essen an und reichten
diese uns. Auch dies ist sehr typisch für geselliges Essen in Japan.
Es gab viel zu bereden, die Unterschiede zwischen Deutschland und Japan waren
besonders interessant. Ebenfalls fragten wir nach japanischen Vokabeln oder Redewendungen,
wie „majuuuu“, was soviel heißt wie „suuper lecker!“. Als wir von unserem Blog erzählten,
wollte Misa gleich die Adresse wissen.
Ich sagte ihr, dass der leider in deutsch geschrieben ist, woraufhin Misa
signalisierte, dass dies kein Problem sei. Sie zeigte auf ihr Handy und rief „Guuguru“,
die japanische Aussprache für Google. Darüber hinaus erzählten wir viel über
unsere Reise und unsere Eindrücke. Während unserer Reise fiel uns auf, dass
viele Japaner sehr erstaunt über unsere Reisepläne und Reisezeit waren. Viele
fragten Details nach, wie beispielsweise das genaue Datum der Ankunft/Abfahrt
oder wo wir überall schon waren.
Als wir von dem Raucherverbot in deutschen Lokalen erzählten, zündete sich just in diesen Moment unser Tischnachbar eine Zigarette an. Der Rauch zog zu uns rüber und Tomo meinte nur, dass dies ein sehr gutes Gesetz sei.
The Fotobox
Nachdem die Mägen gefüllt waren, ging es nun in Richtung Spielhalle. Misa wollte mit uns kleine Fotos machen, ähnliche wie wir sie bereits in Tokio erstellt hatten. Dank Misa lief es nun leichter und schneller ab – die Kamera wurde eingestellt, auf dem Screen zeigten Models die kommende Pose an und wir ahnten diese nach. Am Schluss wechselten wir den Automaten. Im zweiten beschrifteten und bemalten Misa und ich die Fotos am Screen und stellten eine Auswahl zusammen. Zuletzt wurden die Fotos ausgedruckt. Ein wunderschönes Erinnerungsstück, dass ich in Ehren halten werde!
Lets Ping Pong
Wir wechselten das Stockwerk und kamen in eins mit Indoorspielen. Wir entschieden uns für Tischtennis und mieteten dazu einen Raum. Nachdem wir Teams gebildet hatten, ging es auch schon los. Es folgten sehr lustige Freundschaftsspiele, in denen wir regelmäßig Teams wechselten und es immer wieder Freiball/Wiederholungen gab. Am Ende hatten alle gewonnen und wir waren sehr happy.
Nach dem Tischtennis stand ein letztes Ereignis bevor. Es wurde Zeit uns zu verabschieden, was für mich und Misa sehr schwer fiel. Auch die eine oder andere Träne kullerte die Wange runter.
Misa und Tomo sind sehr nette und freundliche Mitreisende. Die beiden haben uns nicht nur unseren Trip nach Sapporo verschönert, sondern uns auch neue Seiten in japanischer Geselligkeit aufgezeigt. Die beiden waren immer gut gelaunt und zeigten auch keine Zurückhaltung, wie man es in den Reiseführern las.
Liebe Misa, lieber Tomo, danke für die einzigartige Zeit mit euch und die schönen Abende. Wie wir bereits besprochen haben, seid ihr herzlich nach München eingeladen. Ich zeige euch gerne Stadt und Land.