Unsere Strecke an dem Tag.

Mit dem Auto in Kochi einen Parkplatz zu finden, der auch keine 300¥ für 30 Minuten kostete war tatsächlich eine Herausforderung. Dennoch fanden wir nach beharrlicher Sucherei einen Parkplatz, der Zumindest für den Tag bis 19 Uhr rentabel war. Nach etwas Gehweg erreichten wir schließlich die Burg, die auf einer Anhöhe lag. Durch einen Park passierten wir das zweistöckige Haupttor, auf dem man früher den herankommenden Feind erspähen konnte. Das Tor war auch sehr wichtig, da es noch im Originalzustand war und von Feuern und Zerstörung bisher verschont blieb.

Kurz vor der Burg musste man durch ein Eisentor bis der Innenhof erreicht wurde. Man konnte sich gut vorstellen, wie schwer es war die Burg von außen zu attackieren. Die Burg war in einem sehr guten Zustand und auch einige Räume historisch nachgestellt. Hauptthema der Ausstellung war der 2006 produzierte Filme über Yamauchi Katsutoyo und seiner Frau, die im 17. Jahrhundert dort lebten und erheblich zum Ausbau der Burg beitrugen. Im obersten Stockwerk konnten wir den Blick über die Stadt und Berge schleifen lassen. Beine und der Rest vom Körper waren noch etwas schlapp von der gestrigen Bergtour. Daher entschieden wir uns, an dem Tag eher zu entspannen und auf ein straffes Tagesprogramm zu verzichten.

Wir verbrachten einige Stunden bei der Touriinfo um weitere Vorkehrungen für den morgigen Tag zu planen. Unser nächstes Ziel war wieder im Landesinneren und sollte ein besonderes Ereignis werden, aber dazu später mehr 😉

Außerdem konnten wir bis auf die rote Brücke in Kochi keine weiteren spannenden Informationen zur Besichtigung der Stadt heraus bekommen. Die Stadt selbst lebt von der Fischerei, wobei auch der Walfang in der Burg auf historischen Dokumenten thematisiert wurde. Weitere Touristenattraktionen wurden sonst nur in der Präfektur Kochi angeboten, wie beispielsweise eine Tour durch eine Tropfsteinhöhle. Alle lagen allerdings nicht in nächster Reichweite mit dem Auto, geschweige denn Bahn. Für Tagesausflügler, wie uns, waren diese Ziele leider unattraktiv.

Katsuo Tataki

Hauptattraktion ist und bleibt nun einmal die Burg. Zum Glück wussten wir durch Gespräche mit Japanern von einem besonderen Markt, der immer geöffnet hatte und eine Spezialität der Region anbot. Dies war also unser nächstes Ziel.

Nachdem wir die überdachte Shoppingpassage durchquerten, trafen wir direkt auf den Markthalleneingang des Hirome-Marktes. Drinnen standen viele Buden an den Wänden und in der Mitte. Kleine Nischen wurden mit Holzhockern und Tischen als Essgelegenheit genutzt. Man sah, dass hier die Japaner nach der Arbeit mit Kollegen vorbei kamen und auf ein Bier sich den Feierabend vertrieben. Es herrschte ein buntes Wirr-warr. Gezahlt wurde mitten auf dem Gang, wo andere vorbei gingen. Mit lauten Zwischenrufen wurde die neue Bestellung hinter zu den Grillmeistern gerufen. Woanders konnte man die Getränke bestellen oder weitere Mahzeiten. Es war laut und etwas chaotisch. Und es roch überall nach der Spezialität schlechthin: kurz gegrilltes Tunfisch-Sashimi. Dieses wurde über Feuer, bzw. einem Ofen mit getrockneten Reispflanzen kurz angebraten.

Kaum setzten wir uns an einen der kleinen Tische hin, schon kam unser Essen. In einem schwarzen Boot waren 10 angegrillte Tunfisch-sashimi für uns bereit zum Verzehr. Es war der absolute Wahnsinn! Der Fisch war erste Klasse und frisch. Das Fleisch zerfiel fast auf der Zunge und der Tunfischgeschmack war durch das angebratene angenehm ausgeglichen. Der Geheimtipp schlechthin, wen es euch nach Südshikoku verschlägt.

Auf halber Strecke zurück nach Takamatsu

Nach dem Abendessen ging es für uns auch schon zum Auto zurück. Wir fuhren diesmal ins Landesinnere, zum Yoshino Fluss bei Oboke. Vom Flussufer aus führte unser Weg dann einen Berg rauf. Ursprünglich wollten wir hier den Sonnenaufgang anschauen, der mit dem über Nacht gebildeten Neben im Flussbett sehr malerisch sein sollte. Leider regnete es über Nacht sodass, wir zumindest schöne Bilder von den Bergen im Nebel hatten.