Heute zahlte sich das JR-Ticket richtig aus, denn es ging von Sendai nach Kyoto mit dem Shinkansen. Eine lange Strecke, die letzendlich nur 6 Stunden brauchte.
Zum Glück hatten wir unsere Sitzplätz im Voraus reserviert, da die Fahrt an einem Nationalfeiertag, dem Tag des Sports war. Um 8:44 ging der Zug, für uns die etwas müde und verkatert waren, eigentlich eine unchristliche Zeit. Dennoch wollten wir vom restlichen Tag etwas von Kyoto sehen. Am Bahnhof angekommen trafen wir auf Misa und Tomo, die sich noch persönlich von uns verabschieden wollten. Wir tauschen noch letzte Gespräche aus und versprachen uns das nächste mal in München wieder zu sehen. Dann drückte mir Misa plötzlich einen Brief in die Hand, den ich später im Zug lesen sollte. Den Inhalt verrate ich nicht, nur soviel: er war auf deutsch geschrieben und unendlich liebevoll umschrieben. Liebe Misa, danke für den schönen Brief. Ich werde ihn in Ehren halten!
Im Shinkansen
Im Shinkansen zu reisen ist kein Vergleich zu Deutschland. Ich will gar nicht einmal anfangen aufzuzählen was besser, denn es ist einfach alles auf einem viel höheren Niveau. Das Beste: die Schnelligkeit. Btw.: Der Personenverkehr in Japan hat eigene Gleise und immer Vorfahrt! Daher kann der Personenzugverkehr keine Verspätungen haben und ist damit ein unschlagbares Forbewegungsmittel in Japan.
Der Shinkansen fuhr so unheimlich schnell, dass ich alle paar Minuten den Druck in den Ohren ausgleichen musste. Wenn man diesen Speed nicht gewöhnt ist, merkte man die Geschwindigkeit.
In Tokio mussten wir einmal umsteigen, was etwas stessig war, da wir das richtige Gleis nicht auf anhieb gefunden haben. Dennoch lief alles gut und wir saßen im richtigen Zug mit Fensterplatz zum Fuji. Leider war das Wetter sehr schlecht, wodurch wir nicht ansatzweise den Berg erhahnen konnten. Das Regenwetter ließ die Wolken tief in die Ebenen hängen. Nicht so schlimm, ich bekomme sicher noch ein gutes Fuji-Bild 😉
Kyoto
Gegen Nachmittag kamen wir in Kyoto an und brauchten auch über eine Stunde für Orientierung und Hotel einchecken. Müde von der langen Fahrt ruhten wir uns zunächst auf unserem Zimmer aus und schrieben weitere Beiträge für den Blog.
Erst am Abend ging es in Richung Gion-Viertel. Dem Vergnügungsviertel, das für die Geishas bekannt ist. Da wir lange Spazieren gingen und auf öffentliche Verkehrmittel verzichteten, gelangten wir nur bis zu großen Einkaufspassagen mit allerlei regionalen Lebenmitteln und Accesoires zu kaufen. Es war schon gewaltig, wieder so viele Menschen, so lauten Verkehr und auch viele Touristen auf einem Fleck zu sehen. Das war etwas zu viel für uns. Daher beendeten wir unsere Runde am Shinkyogoku-dori, einem Tempel mitten im Shopping-Wahnsinn.
Für den nächsten Tag wollten wir uns die Stadt weiter anschauen.