Abschließend möchten wir noch einen Überblick unserer Rundereise zu Hokkaido geben. Da Alfred unsere Auto-, Wander- und Bootstourrouten getrackt hat, konnte eine Übersicht erstellt werden.
Auf der Karte kann man erkennen, dass wir von Sapporo im Westen aus Asahikawa ansteuerten. Bei Dort haben wir auch am ersten Michi no Eki übernachtet. Am nächsten Tag fuhren wir nach Sounkyo und haben die Bergtour im Zentralgebirge gemacht. Von dort ging es über Nacht weiter nach Wakkanai, mit Übernachtung auf der Strecke. Nach dem Stadtbesuch fuhren wir weiter zum nördlichsten Punkt Japans.
Über eine Küstenstrecke erreichten das Welterbe Shiretoko im Osten. Dort unternahmen die Bootstour und die Wanderung im Bärengebiet.
Auf der zweiten Karte könnt ihr die Fährenfahrt und unsere Wanderstrecke sehen.
Richtung Westen fuhren wir dann den Toyasee an mit Zwischenhalt im Tokachi Ecology Center. Vom Toyasee gelangten wir in das Noboribetsu Höllental, das etwas südöstlich davon liegt. Wieder an der Küste entlang, mit Blick auf einige Hafenstädte, fuhren wir erneut den Toyasee an. Unsere Fahrt am Yotei Berg vorbei war wegen des Nebels leider nicht von schönen Ausblicken geprägt. Sapporo näherten wir aus dem Norden kommend über Otaru. Die Stadtfahrt in Sapporo war ein Erlebnis, bis wir schließlich das Hotel bzw. den Abgabeort erreichten. Insgesamt sind wir über 2000 Kilometer gefahren. Die Zelte markieren unsere Schlafplätze. Blau ist Wasser 😉
Fazit zu unserem Camper Vam Grand Horse
Den Camper Van konnte man zwei stöckig nutzen: unten lagerten unsere Rucksäcke, sowie Campingkocher, ein Waschbecken und Bänke mit einem Tisch. Die Sitzbänke konnten wir in verschiedene Formen verrücken. Ausgebreitet überlagerten sie den ganzen Raum und stellten damit ein großes Bett dar. Damit war allerdings kein Raum für Lagerung, daher entschieden wir uns für das ausziehbare Bett im oberen Stock, bestehend aus drei gepolsterten Brettern. Zugegeben, es war schon etwas eng zu schlafen zu und nichts für Leute mit Klaustrophbie, aber so konnten wir den unteren Raum optimal nutzen, ohne viel umzuräumen. Außerdem hielt die Wärme über Nacht oben am besten. Da die Nächte sehr kalt waren und wir auf eine verschwenderische Heizung verzichteten, entschieden wir uns Decken zu kaufen. Natürlich hätten wir bei der Vermietung auch welche mieten können, allerdings waren der Preis doppelt so teuer wie unser Einkauf. In einem Großmarkt fanden wir besagte Decken, die super kuschelig waren und einen Topf zum kochen. Am Ende unserer Reise konnten wir uns leider nicht von ihnen trennen, weshalb wir nun zwei riesige Decken mit uns rumschleppen müssen xD
Autofahren in Japan
Wie schon beschrieben herrscht Linksverkehr auf den Straßen, was nach etwas Eingewöhnung dann auch kein großes Problem mehr darstellte. Die japanischen Autofahrer fahren sehr geduldig und rücksichtsvoll und wir wären fast dazu geneigt zu sagen, dass Autofahren in Japan ein wahrer Traum sei – bis auf eine Sache. Es kommt häufig vor, dass die Japaner mitten auf der Straße, bevorzugt Landstraße, plötzlich den Warnblinker anwerfen und im gleichen Zug zum Stillstand abbremsen. Für uns wahnsinnig ungewöhnlich, da wir mit einem Halt mitten auf der Straße niemals rechnen würden und daher schnell ausweichen müssen.
Ursprünglich wollte ich einige Meter mit dem Rad bewältigen, was ich glücklicherweise nicht getan habe. An touristischen Orten gab es zwar schon einige Radgewege, direkt auf der Straße, allerdings hörten die nach einer gewissen Strecke wieder auf und dann musste man die Straße mit Autos teilen.
Wild
Zwar habe ich bereits etwas zum Wild auf der Straße geschrieben, daher verliere ich nur kurze Worte. Die meisten Straßen hatten keine Leitplanken oder sonstige Trennungen zur Landschaft. Daher graste das Wild nur wenige Zentimeter von den vorbeifahrenden Autos entfernt, was für mich richtig stressig war. Bei den Nachtfahrten war ich über einen Wildunfall sehr besorgt. Besonders wenn wir durch Nebel gefahren sind, war es eine sehr spannende Fahrt gewesen. Zum Glück ist nichts passiert und wir konnten den Camper heil wieder zurückgeben.
Fazit
Alles in Allem hatte sich meiner Ansicht nach der Camper sehr gelohnt. Wir konnten Japan nicht nur von der Straße aus kennenlernen, sondern hatten auch die Freiheit dann zu fahren, wann wir wollten. Die Unabhängigkeit war schon enorm als wir beispielsweise direkt am Rausu Dake übernachten konnten. Wir kamen damit auch in Gegenden, die mit den Öffentlichen nicht zu bewältigen waren. Daher von meiner Seite: Daumen hoch – die Investition lohnt sich!