Der Morgen ging feucht fröhlich an. Kaum am Hafen angekommen, mussten wir feststellen, dass der nächste Bus erst in 2 Stunden fuhr. Wir entschieden uns daraufhin mit dem Taxi in die Stadt zu unserem Hotel zu fahren. Auch dort mussten wir einige Minuten warten bis die Rezeption zum Gepäck abgeben offen war. Nachdem wir unser großes Gepäck abgegeben hatten konnte es auch schon mit der Besichtigung der Stadt im strömenden Regen losgehen.

Der Fischmarkt von Hakodate

Erste Station war der fischmarkt, gut zwei Kilometer vom Hotel entfernt. Zunächst dachten wir, dass unsere regenjacken bei dem Wetter ausreichten, doch das hatten wir unterschätzt. Neben den immer stärker werdenden Regenschauern kam auch noch ein kalter Wind hinzu, der mit Böhen über das Land fegte. Kaum am Fischmarkt angekommen, waren unsere Hosen tropfnass und kalt. Dies erklärte auch den Regenschirm, den viele Japaner trotz Wind dabei hatten. Wir kauften ebenfalls zwei, um uns für den nächsten Spaziergang auszurüsten.

Auf dem Fischmarkt wurden allerlei Meeresfrüchte Angeboten von der Königskrabbe bis zum Tintenfisch war alles dabei. Schon bald grummelte der Magen und es wurde Zeit für ein Frühstück. eigentlich wollte ich in einem schönen Café Frühstücken allerdings gab es auf dem Fischmarkt eben nur Fischrestaurants. Daher hieß es für uns beide: ein frisches Fisch-Frühstück. In einem kleinen Restaurant, dass von älteren Damen geführt wurde nahmen wir Platz. Man konnte zwischen einer Variation aus Meeresfrüchten oder gebratenem Fisch auswählen. Das Essen war sehr lecker und wir kamen mit den Köchinnen und Gästen schnell ins Gespräch.

Die Museen von Hakodate

Gestärkt und aufgewärmt ging es für uns weiter. Eigentlich wollten wir einige Sehenswürdigkeiten anschauen doch um 8 Uhr morgens hatten noch nichts geöffnet. Auch Regen und Wind wurde stärker, was dazu führte dass innerhalb kürzester Zeit unsere beiden frisch gekauften Regenschirme kaputt gingen. Da die außenaktivitäten weg fielen, gingen wir in die Museen von Hakodate. Das Erste war das historische Museum der Völker des Nordens, wo man einen guten Eindruck über das Naturvolk der Ainu bekam. Sie besiedelten als erste die Nordinseln, weshalb auch die Hauptstadt von Hokkaido, Sapporo, in der Sprache der Ainu benannt wurde. Für die Ainu und dem Ausgrabungsareal in Aomori bewarb sich Japan um das Weltkulturerbe. Darüber hinaus sollte nächstes Jahr ein großes Museum über die Ainu eröffnet werden.

Das zweite Museum war das ehemalige britische Konsulat aus dem 19. Jahrhundert. In dem Gebäude wurde die Geschichte über den ersten Handel zwischen Japan und dem Westen thematisiert. Nur wenige Länder durften mit Japan in ausgewählten Hafenstädten Handel treiben, auch Deutschland war dabei. Durch die historisch erhaltenen Geschäftsräume ging es es auch durch die Jahrhunderte der Handelsgeschichte.

Das letzte Museum ließen wir aus, da das Wetter ab Nachmittag seinen stärksten Punkt erreichen sollte. Wir kam wieder am Hostel zurück und checkten ein. Nach einer kurzen Schlafpause ging es für uns wieder raus. Am Nachmittag passierten wir einige Bars, darunter auch ein Bierhalle, die wir nun erkunden wollten.

Das Beerhouse

Dort angekommen wurden wir auch schon von den Bierpreisen erschlagen. Einen halben Liter Bier gab es ab umgerechnet 7 Euro! Also kein Vergleich zu Wiesnpreisen. Wir bestellten dennoch ein Weizen, ein Ale und ein kleines Craftbeer mit Erdbeergeschmack.

Im Beerhouse waren hauptsächlich westliche Touristen zu sehen, die meisten Engländer. Sie waren sicher auch wegen Rugby WM in Japan, die mittlerweiler stattfindet. Auch einige Japaner kamen in die Bierhalle und bestellten außer Bier auch ein deftiges Essen, das irgendwie etwas Ähnlichkeit mit den bayerischen Speißen hatte. Dabei war es lustig ihnen beim Essen zuzuschauen, wenn man versuchte Schweinebraten mit Spätzle mit den Stäbchen zu essen 🙂