Es ging für uns morgens mit dem Bus nach Aomori los. Die Fahrt dauerte gut drei Stunden und führte durch verschiedene Dörfer und an Bergen vorbei. Übrigens ist die Aomori Präfektur eine der größten Apfelproduzenten Japans. In nahezu allen wurden daher nicht nur Äpfel, sondern auch Apfellikör, Marmelade und Saft verkauft. Allerding kostet dort ein Liter Apfelsatz umgerechnet 5 Euro und war damit für uns zu teuer.
Dann endlich erreichten wir die Stadtgrenze zu Aomori und das Bild veränderte sich sofort. Wir passierte sehr viele Autohändler, die ihre Bestseller mit einem bunten Bogen über die Autos markierten. Ansonsten war der äußere Stadtring eher mit Industrie versehen und weniger mit schönen Aussichtspunkten. Mit der Endhaltestelle erreichten wir auch den Stadtkern, der sehr gepflegt, aber weniger bunt als in Tokyo aussah.
Mit dem Stadtbus ging es dann zu unserem Host, der als Rentner eine kleine Pension mit seiner Frau leitete. In ihrem über 80 Jahre alten Haus schien die Zeit stehen geblieben zu sein, dennoch wurde uns ein westliches Bett angeboten. Mogami-san selbst redete sehr wenig englisch, hatte allerdings einen Übersetzer der beim Sprechen japanisch ins englische oder umgekehrt übersetzte. Obwohl Alfred seine Japanischkenntnisse upgraden konnte, war es dennoch schwer schnelles japanisch mit Dialekt zu verstehen.
Ein Tag in Aomori
Nachdem wir das Gepäck abgelegt hatten, galt es nun Umgebung und Stadt zu besichtigen. Dafür ging es zunächst ans Meer. Wir begegneten Familien, die sich an der Hafenkante Angeln ausgeliehen hatten und mit fischen einen Familienausflug verbrachten. Natürlich waren Campingkocher gleich parat 😉
Wir gingen ins Zentrum zurück und stießen auf eine breite Einkaufsstraße. Uns fielen einige abgeschlossene, verriegelte Läden auf. Auf Nachfrage fanden wir heraus, dass diese Bars waren und auf ein reges Nachtleben verwiesen. Darüber hinaus fiel uns auch die Jugend und casual gekleidete Menschen auf. Die Japaner legen üblicherweise sehr viel Wert auf Aussehen, Kleidung und Mode – und waren zu nahezu jeder Zeit immer perfekt gestylt. Jogginghosen, wie hier in Aomori, fielen uns daher sofort auf. Am Samstag wurde der Starbucks von Schülern und Studenten regelrecht belagert – allerdings mehr zum Lernen, als zum Abhängen. Vermutlich haben Sie zu Hause wenig Platz für Schreibtische. Diese hier waren zumindest mit Steckdosen ausgestattet, was zusammen mit dem kostenlosen Internet gute Lernbedingungen schaffte. Abgesehen von all dem Trubel im Cafeladen.
Den Nachmittag nutzten wir zur Orientierung und ging früh wieder zurück zu unserer Unterkunft. Wir wollten uns etwas ausruhen, um am Abend auszugehen und das Nachtleben von Aomori zu erkunden.
Einige Stunden später waren wir auf der Straße und gingen in Richtung Zentrum. Wir erwarteten gefüllte Straßen und ein reges Nachtleben und wurden in dieser Vorstellung etwas enttäuscht. Anstatt gefüllter Bars waren viele leer und zeigten ein trauriges Bild. Wir kamen an einer Hawaii Bar vorbei und versuchten es mit dieser. Die Bar war mit ausgelassenen Dartspielern unseren Alters halb gefüllt. Bis auf einen Barkeeper traute sich allerdings keiner mit uns auf japansich, bzw. englisch zu unterhalten, weshalb wir nach ein paar Drinks wieder gingen. Wieder zurück auf der Straße suchten wir nun nach Karaoke Bars in der Gegend. Unser Host hatte uns einige empfohlen, die allerdings außerhalb des Zentrums lagen. Leider hatte keine Karaoke Bar mehr offen. Etwas enttäuscht, aber sehr müde ging wir schlafen.