Jetzt wo wir wieder touristische Gebiete anpeilten, entschieden wir uns für einen JR Pass. Die Pässe kann man für Regionen oder ganz Japan und für bestimmte Zeiträume erwerben. Im JR Pass waren, bis auf Privatzüge und zwei weitere Ausnahmen, alle JR Züge inbegriffen. Auch die Shinkansen konnte man ohne zusätzliche Kosten durch Sitzplatzreservierungen fahren. Da wir von Sapporo die Küste des japanischen Meeres entlang fahren wollten, war dies für uns das beste Transportmittel, um auch zeitig anzukommen.

Der JR Pass

Bis 2018 konnte man einen JR Pass nur im Ausland kaufen, seit neuesten aber auch in Japan mit 10% Aufschlag. Am Freitag in der Früh standen wir auch schon zur Öffnung der JR Station an und kauften unsere Tickets. Auch wenn es ein teures Vergnügen war, war es schon der Hammer nun so oft und so lange wie uns beliebte für die nächsten 21 Tage durch die Gegend zu fahren.

Schönes Design – oder?

Nachdem wir unsere Sachen vom Hotel geholt hatten, ging es auch schon los. Mit dem Expresszug fuhren wir nach Hakodate und stiegen dort in den Hokkaido Shinkansen um. Übrigens: die Zugverbindung, die die beiden Inseln verbindet, besteht erst seit 2016. Die Schnellzugstrecke von Hakodate nach Sapporo soll erst 2030 fertig gestellt werden.

Innerhalb einer Stunde erreichten wir auch schon Aomori auf der Hauptinsel Honshu. Das ist die Strecke, wofür wir auf der Hinfahrt mit der Fähre über Nacht gefahren sind. In Aomori stiegen wir auf Localtrains um, die uns durch das Land zur Oga-Halbinsel fuhren

Unsere Route von Sapporo nach Funekoshi an der Oga Halbinsel. Diese Region besuchten wir für die nächsten Tag.

Die verschiedenen Züge

Die Züge waren alle sehr sauber und gut gepolstert. In den Schnellzügen gab es Steckdosen, im Shinkansen darüber hinaus auch Internet, das gut und kostenfrei funktionierte. Wir fuhren einen Teil der Strecke in einem Panoramzug, der nicht nur große Fenster hatte, sondern auch großzügig ausgestattet war. Im Zug gab es auch eine Spielecke für Kinder und die Möglichkeit einen Stempel zu bekommen. Mittlerweile sammeln wir auch diese Stempel 😉

In den Gängen der Züge konnte man über ein Pedal die Sitzreihen um 180 Crad drehen, um immer in Fahrrichtung sitzen zu können, oder einfach um ein Vierer-Abteil zu bauen!

Die Localtrains waren etwas einfacherer ausgestattet. Die Züge waren so gebaut, dass sie im tiefsten Winter noch Fahren konnten. Dementsprechend mechanisch waren auch die Instrumente in den Fahrerkabinen ausgestattet, in die man einsehen konnte. Auch hier konnte man sehen, dass die Japaner ältere Züge nicht einfach aufgaben, sondern deren Erhaltung pflegten und sie weiterhin nutzten.

Wir erreichten unsere Unterkunft nach ca. 9 Stunden Zugfahrt in Funekoshi. Ziemlich müde und fertig fielen wir ins Bett und schliefen direkt ein.